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Die Aufgabe
Am 9. Juni 2024 versammelte sich unser beschauliches Dorf Goßmar, um die Stimmen der Europawahl, des Kreistags, der Stadtverordnetenversammlung und des Ortsbeirats auszuzählen. Die Spannung lag in der Luft, als acht engagierte Wahlhelfer und eine Wahlleiterin die Aufgabe übernahmen. Doch es war nicht nur die Auszählung, die diesen Abend so besonders machte – es waren die Menschen, die sich nach und nach im Wahllokal einfanden.
Die Zuschauer
Die acht bereitgestellten Stühle für die Interessierten der Wahlauswertung reichten irgendwann nicht mehr aus. Neugierige strömten herein, darunter auch Kinder in Begleitung ihrer Eltern. Die Gemeinschaft fand sich zusammen, um demokratische Prozesse hautnah zu erleben. Doch es gab eine Besonderheit: Das strikte Alkoholverbot im Wahllokal. Das irritierte Einige, da der Gemeinderaum sonst für gesellige Treffen offen ist und „Krawallbrause“ die vorherrschende Flüssigkeit zum Durst löschen ist. Immer wieder erinnerten sich die Anwesenden gegenseitig daran, während die ganz besonders Durstigen ab und zu nach draußen gingen, um die Spannung herunterzuspülen.
Die Ausrichtung
Goßmar, ein Dorf mit über 260 Einwohnern wovon 210 Wahlberechtigte sind, zeigte mit 163 Wählern eine Wahlbeteiligung von 77,62% vorwiegend konservativ ausgerichtet. Die 67 Stimmen für die AFD und 31 Stimmen für die CDU spiegelten traditionelle politische Ansichten zur Europawahl wider – marktwirtschaftlich orientiert, Befürworter von Eigentumsrechten, Anhänger des freien Unternehmertums und Verfechter der persönlichen Verantwortung- das ist Goßmar hauptsächlich.
Die Auszählung
Die Auszählung der Stimmzettel zur Europawahl begann um 18:00 Uhr, doch ein Stimmzettel zu viel sorgte für Verwirrung. Nach einem Rückruf bei der Stadt und einem Kontrollanruf durch den Landkreis konnte die Auszählung um 18:30 Uhr fortgesetzt werden. Ein Stimmzettel war ungültig, und die Ergebnisse zeigten innerhalb einer halben Stunde die politische Ausrichtung des Dorfes. Die Wahlleiterin gab die Ergebnisse an die Stadt weiter.
Der Kreistag
Später, um 18:50 Uhr, wurden die Stimmzettel zum Kreistag in zwei Gruppen ausgezählt wobei es zwei ungültige Stimmzettel gab und 140 gültige. Zwischendurch wurde auch mal etwas gelacht, weil einige Namen bei der Auswertung unabsichtlich anders betont wurden und die Fantasien sowie das Kopfkino Einiger angeregt imaginäre Bilder produzierten.
Die Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung folgte um 19:30 Uhr, mit 486 gültigen Stimmen. Ein Stimmzettel wurde für ungültig erklärt. Die unabhängige Wählergemeinschaft Sonnewalde/Umland erhielt 158 Stimmen, gefolgt von der AFD (135 Stimmen), der CDU (125 Stimmen), Denny Rose (34 Stimmen), Franziska Dießing (26 Stimmen) und Monika Goetzke (8 Stimmen).
Unserer Ortsbeirat
Um 20:05 Uhr begann die Auszählung der Stimmzettel zum Ortsbeirat Goßmar. 164 Stimmzettel wurden gezählt, einer zu viel, und sechs waren ungültig. 20:30 Uhr – die Auszählung ist beendet und die Spannung steigt, 20:34 Uhr es wird immer stiller, denn jetzt werden die Verteilung der Stimmen verkündet. Von Insgesamt 474 Stimmen erhielt die Wählergruppe „Goßmar füreinander“ 178 Stimmen wovon 102 Stimmen auf René Schädel, 51 Stimmen auf Stefanie Lübeck und 25 Stimmen an Mirko Lübeck vergeben wurden , während die Wählergruppe „Wir für Goßmar“ 296 Stimmen gewann, wovon 123 an Conrad Schadock, 106 Stimmen an Ronny Muth und 67 Stimmen an Mathias Lienicke vergeben wurden. Glückwunsch an den neuen Ortsbeirat.
Die Motivation
Der Gewinner der Ortsbeiratswahl war so motiviert, dass er gleich ein Treffen in einer Woche einberufen wollte. Doch der amtierende Ortsvorsteher bremste ihn in seinem Tatendrang aus. „Es braucht Zeit, bis alles Förmliche erledigt ist und der Aushang zur konstituierenden Sitzung eine Woche vorher öffentlich einsehbar ist.“ Die Gemeinschaft von Goßmar hatte ihre Favoriten auserkoren – und die Emotionen dieses Abends werden noch lange nachklingen.
Die letzten offiziellen Ergebnisse sind auf der Webseite der Stadt zu sehen.