Zugausbildung des Löschzug 2 der Feuerwehr der Stadt Sonnewalde in Breitenau am 31. Mai 2024
Am Abend des 31. Mai 2024 versammelten sich 23 Kameraden der Feuerwehren aus Breitenau, Goßmar, Großbahren, Kleinbahren und Schönewalde zur Zugausbildung in Breitenau. Unter der Leitung von Stefan K., Andreas L., Lukas M. und Toralf S. begann um 19:00 Uhr eine intensive Schulung zum Thema Löschwasserentnahmestellen und Löschwasserförderung aus Tiefenbrunnen.
Die Kameraden wurden herzlich begrüßt und es folgte eine Belehrung über die Unfallverhütungsvorschriften (UVV). Anschließend erklärten die Ausbilder die Konzeption einer Waldbrandgasse und die strategische Abarbeitung einer Feuerfront, wobei die Beachtung der Windrichtung und das Bekämpfen des Feuers von hinten als entscheidend hervorgehoben wurden.
Nach der theoretischen Einführung und der Einweisung der Funkgruppe teilten sich die Kameraden in Gruppen auf, um die praktische Umsetzung zu üben. Die Arbeitsschutzbelehrung war dabei ein wichtiger Bestandteil, um Unfälle zu vermeiden.
Bei der Ankunft am Tiefenbrunnen entluden vier Kameraden das Aggregat, um den Brunnen mit Strom zu versorgen und starteten es erfolgreich. Nach der Ankunft an der simulierten Brandstelle begann der Aufbau der Schlauchleitungen mit dem LO und STA des Löschzug 1 aus Schönewalde. Währenddessen warteten die anderen Kameraden geordnet auf weitere Anweisungen.
Über eine Strecke von mehr als 30 B-Schlauchlängen wurde eine Wassergasse an der Waldkante mit drei Verteilern und sechs Strahlrohren aufgebaut. Nach dem Kommando „Wasser marsch“ floss das Wasser vom Tiefenbrunnen bis zum Löschfahrzeug und weiter bis zur Waldkante.
Die Kameraden wurden in der Handhabung verschiedener Strahleinstellungen geschult, um gezielt Brandherde zu bekämpfen. Eine Druckerhöhungsprobe sowie ein Fachgespräch über Wasserförderung und Druckberechnung rundeten die Ausbildung ab.
Gegen 20:30 Uhr endete die Wasserförderung und der Abbau der Schlauchstrecke begann. Just in diesem Moment schickten die Wassernymphen und Regengötter einen Regenschauer, der die Kameraden beim Einräumen der Schläuche erfrischte.
Nach der Rückkehr zur Feuerwehr Breitenau wurden die B-Schläuche der Feuerwehr Schönewalde bei strömenden Regen wieder auf den Schlauchtransportanhänger (STA) geladen, um die Einsatzbereitschaft wiederherzustellen. Dieser Vorgang nahm einige Zeit in Anspruch.
Im Anschluss daran sorgte Kamerad Thomas T. mit Wurst vom Grill und kühlen Getränken für das leibliche Wohl der nassen Kameraden. Unter dem schlagenden Geräusch des Regens auf dem Blechdach der Veranda ließen sie den Abend gemütlich ausklingen.
Die Ausbilder dankten allen Anwesenden für ihre Einsatzbereitschaft und die Opferung ihrer Freizeit, um einen Beitrag zur Sicherheit der Gemeinschaft zu leisten.
Eine Wassergasse, auch als Waldbrandgasse bekannt, ist ein effektives Mittel zur Bekämpfung von Waldbränden. Sie wird eingesetzt, um eine sichere Zone zu schaffen, in der Feuerwehrleute arbeiten können, und um die Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Hier sind einige Details:
- Aufbau: Die Wassergasse wird durch das Verlegen von Schlauchleitungen entlang einer vordefinierten Strecke am Rand des Waldes oder der zu schützenden Fläche aufgebaut. Dabei werden mehrere Schlauchleitungen parallel zueinander ausgelegt, um eine breite Wasserfront zu erzeugen.
- Verteiler und Strahlrohre: An strategischen Punkten werden Verteiler eingesetzt, die das Wasser aus der Hauptleitung in mehrere kleinere Leitungen aufteilen. An den Enden dieser Leitungen werden Strahlrohre angebracht, die das Wasser in einem breiten Winkel verteilen, um eine größere Fläche abzudecken.
- Funktionsweise: Wenn das Wasser durch die Schlauchleitungen fließt, bildet es eine Barriere aus Wassernebel, die das Feuer daran hindert, die Gasse zu überqueren. Dieser Wassernebel kühlt die Luft ab und erhöht die Luftfeuchtigkeit, was die Feuerausbreitung weiter verlangsamt.
- Einsatz: Die Wassergasse wird aktiviert, indem das Wasser vom Tiefenbrunnen oder einer anderen Wasserquelle durch die Schlauchleitungen gepumpt wird. Sobald das Wasser die Strahlrohre erreicht, wird es in einem kontrollierten Muster versprüht, um eine effektive Feuchtigkeitsbarriere zu schaffen.
- Taktik: Die Feuerwehrleute nutzen die Wassergasse, um das Feuer von hinten zu bekämpfen, wobei sie die Windrichtung berücksichtigen, um das Feuer effektiv einzudämmen und zu löschen.
- Training: Während der Ausbildung lernen die Feuerwehrleute, wie sie die Wassergasse schnell und effizient aufbauen können. Sie üben auch, wie sie verschiedene Strahleinstellungen an den Strahlrohren verwenden, um bestimmte Brandherde gezielt zu bekämpfen.
Die Wassergasse ist ein entscheidendes Werkzeug im Arsenal der Feuerwehr, besonders bei der Bekämpfung von Waldbränden. Sie ermöglicht es den Einsatzkräften, das Feuer sicher und systematisch zu bekämpfen, während sie gleichzeitig das Risiko für die Feuerwehrleute minimiert.
Die kürzlich durchgeführte Zugausbildung des Löschzug 2 in Breitenau war ein beeindruckendes Beispiel für die Hingabe und Professionalität unserer Feuerwehrleute. Die detaillierte Schulung in der Handhabung von Löschwasserentnahmestellen und der Förderung aus Tiefenbrunnen zeigt, wie ernst wir die Bedrohung durch Waldbrände nehmen und wie gut vorbereitet unsere Kameraden sind, um auf solche Notfälle zu reagieren.
Die praktische Übung mit der Wassergasse und die Einweisung in verschiedene Strahleinstellungen sind entscheidende Fähigkeiten, die im Ernstfall Leben und Sachwerte retten können. Es ist bemerkenswert, wie schnell und effizient die Kameraden die Schlauchleitungen verlegt und die Wasserversorgung sichergestellt haben.
Besonders hervorzuheben ist auch die Teamarbeit und Koordination zwischen den verschiedenen Wehren. Die gemeinsame Anstrengung, die Einsatzbereitschaft nach der Übung wiederherzustellen, und die abschließende gesellige Runde mit Grillwurst und Getränken unterstreichen den starken Gemeinschaftssinn und die Kameradschaft, die unsere Feuerwehr ausmachen.